Alina Grünner, 22, arbeitet im Reinraum von Takeda Wien als Chemietechnikerin
Es ist einer der wertvollsten Waffen im Kampf gegen schwere Krankheiten: humanes Blutplasma. Genau jener Bestandteil ist es, der Alina Grünner, Chemietechnikerin bei Takeda Wien, in ihrer Arbeit beschäftigt. Hygiene und Sicherheit sind oberstes Gebot, denn Alina Grünner arbeitet in einem der Reinräume des Unternehmens. Genauigkeit bei den ausführenden Arbeiten ist dabei ebenso wichtig wie Schutzkleidung und regelmäßige Desinfektion der Hände. „Ich bin“, sagt die 22-Jährige, „für die Bedienung der digitalen Produktion zuständig, führe Messungen durch, baue Filter zusammen und stelle Pufferlösungen her. Jeder Tag ist abwechslungsreich und anders – und genau das mag ich an meiner Arbeit sehr.“
Seit über 70 Jahren betreibt das japanische Pharmaunternehmen eine Niederlassung in Wien, in der über 3000 Menschen entlang der gesamten pharmazeutischen Wertschöpfungskette arbeiten. Der Schwerpunkt liegt auf der Erforschung und Herstellung von insgesamt 25 verschiedenen Biologika und Medikamenten aus humanem Blutplasma, der oft einzigen Therapiehoffnung für Menschen mit seltenen und komplexen Krankheiten wie Hämophilie und primären Immundefekten. Am Campus im 22. Bezirk findet die Produktion statt – von der Fraktionierung des in den eigenen „BioLife“-Plasmazentren gespendeten Plasmas und der Aufreinigung der Proteine über die Qualitätskontrolle bis zur Abfüllung und dem Versand in über 100 Länder weltweit.
Nach der Matura an einer Wiener HTL mit chemischem Schwerpunkt startete Alina Grünner 2021 eine Ausbildung bei Takeda. „Ich habe mich in der Schule sehr für Biologie und Chemie interessiert und wusste schon früh, dass ich mich später einmal beruflich damit befassen möchte. Zwei ehemalige Schulkollegen haben ihre Diplomarbeit bei Takeda geschrieben und mir viel Positives von dem Unternehmen berichtet, deshalb habe ich mich für eine Stelle hier beworben.“ Die Medikamente werden rund um die Uhr produziert. Die Mitarbeiterin der Produktion arbeiten deshalb im Schichtbetrieb, zu dem auch Nachtarbeit gehört. Für Alina Grünner anfangs eine Herausforderung: „Mittlerweileschätze ich es aber sehr, denn durch den Schichtdienst habe ich mitunter auch tagsüber frei und kann so gut private Termine wahrnehmen.“
Takeda, ausgezeichnet als „Top Employer 2023“, bietet seinen Mitarbeitenden zahlreiche Benefits. Neben einem bilingualen Kindergarten und einem Wellness- und Fitnesscenter sind firmeninterne Jobrotations im In- und Ausland sowie Weiterbildungen möglich. Regelmäßig werden neue Mitarbeiter gesucht – von Chemietechnikern bis zu Digitalisierungsexperten. Doch das Unternehmen setzt auch auf das Fördern von Studenten, die eine Bachelor- oder Masterarbeit schreiben und hat Kooperationen mit Bildungseinrichtungen. Darüber hinaus spielt die Lehre eine entscheidende Rolle: Aktuell werden in Wien 70 Lehrlinge in verschiedensten Berufen ausgebildet. Die Bandbreite reicht von Applikationsentwicklung – Coding und Betriebslogistik über Fertigungstechnik und Kälteanlagentechnik bis Labortechnik und Mechatronik. Hinzu kommen die Lehrberufe Metalltechnik, Pharmatechnologie und Industriekaufmann/-frau.
Dabei wird auch Nachhaltigkeit immer wichtiger: Seit 2020 ist das Pharmaunternehmen CO2-neutral. Das nächste Ziel: vollkommen CO2-frei zu werden. Für ein produzierendes Unternehmen Herausforderung. Aber der möchte und will man sich stellen, auch, um dem Firmenmotto gerecht zu werden: Menschen und die Umwelt, in der sie leben, sollen stets im Vordergrund stehen. Alina Grünner schätzt an ihrem Job nicht nur die Arbeit im Team und das harmonische Miteinander, sondern auch, dass es ein Beruf mit Sinn ist. „Wir stellen Medikamente her, auf die schwerkranke Menschen angewiesen sind. Auch deshalb wollte ich unbedingt in der Produktion arbeiten. So kann ich aktiv einen Beitrag leisten, dass unsere Produkte die höchste Qualität haben.“ Die Chemietechnikerin ist davon überzeugt, dass mehr junge Frauen den Weg in die chemische Industrie wagen sollten und rät, sich intensiv mit den verschiedenen Unternehmen der Branche zu befassen. „Denn sie bieten Frauen genauso gute Karrierechancen wie Männern. Ich würde mich immer wieder dafür entscheiden.“
Kurier, 21.09.23
Alexandra Hilgers, HR Senior Director und Vorstandsmitglied Takeda Österreich, im Gespräch über Karrierechancen
Was steht beim Wirken von Takeda im Fokus?
Alexandra Hilgers: Die Patienten – und unsere Mitarbeitenden, die dazu beitragen, dass wir lebensnotwendige Produkte erzeugen können. Und die Umwelt, die für uns unser höchstes Gut ist. Wir möchten sie schützen und erhalten.
Was zeichnet die Arbeitsbedingungen aus?
Die Aufgabe unserer Arbeit ist es, Leben zu retten. Das prägt auch das Bewusstsein der Mitarbeitenden. Außerdem haben wir eine offen gelebte Speak-up-Culture, in der die Mitarbeitenden ihre Meinung zu jedem Thema sagen können. So können wir schnell Lösungen und Verbesserungen finden.
Wie lassen sich noch mehr junge Menschen für einen Beruf in der chemischen Industrie begeistern?
Es ist wichtig, die Berufsbilder attraktiv zu machen, indem wir Erfolgsbeispiele zeigen und einen Einblick geben, wie in den verschiedenen Berufen gearbeitet wird – etwa im Rahmen von Schnuppertagen. Uns besuchen auch immer wieder Schüler, die wir durch die Produktion führen. So können sie hautnah erleben, was es bedeutet, in einem Labor und in einer Produktion zu arbeiten.
Welche Chancen bietet Ihre Branche für Menschen, die Karriere machen möchten?
Die Pharmabranche zeichnet aus, dass sie verschiedenste Berufsbilder hat– von Juristen und Marketingexperten über Vertriebsprofis und IT-Experten, die sich mit KI befassen bis hin zu Forschern und Technikern.
Wie können der Standort und die Branche zukünftig noch mehr stärken – auch seitens der Politik?
Es ist wichtig, dass Industrie und Wirtschaft gut zusammenarbeiten, um Innovation zu fördern. Hinzu kommt das relevante Thema des Umwelt und Klimaschutz. Für uns ist wichtig, sicherzustellen, dass wir unsere Emissionswerte gegen Null reduzieren. Was auch relevant ist, ist das Thema des Fachkräftemangels und die Unterstützung der Politik. Ich nehme das Beispiel Lehre. Wir haben ein Defizit an der Wertigkeit der Lehre. Und es gibt sicher viele Möglichkeiten, wo auch die Politik gut unterstützen kann, die Lehre entsprechend aufzuwerten.
Kurier, 21.09.23
Takeda
Astrid Kindler, MA
Head of Austria Communications
Global Manufacturing & Supply and Global Quality
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Tel. 01 20100 0